Antje Stutz

"Ausgehend von lockeren Zeichnungen oder Papiermodellen, entstehen unklare geometrische Körper und Schnittmengen. Mein Schmuck ist die Suche nach lebendiger Einfachheit von Objekt und Aussage."
Antje Stutz
Berlin

Nachdem ich einige Jahre meine Arbeit in Schmuck und Malerei aufgeteilt hatte, entschied ich 2010 meine Fähigkeiten zu verbinden. Damit kam die Farbe, in Form von Lackierungen und Kunststoff in meinen objekthaften Schmuck. Meinen Arbeiten liegt die Zeichnung zugrunde, die durch alle Umwandlungsprozesse hin zum Objekt eine wichtige Rolle spielt. Objekt oder Schmuck, am Körper oder der Wand getragen sind heute nicht mehr vordergründig meine Fragestellung. Jedoch scheint es immer wieder um Gegensätze und deren Vereinigung zu gehen. Raum und Fläche, Zeichnung und Metall, Flüchtigkeit und Ewigkeit, Farbe und Unfarbe. Kleine Irritationen heben diese angenommenen Gegensätze hervor und lösen sie mit Leichtigkeit wieder auf. Es geht mir um die formale Kraft, in der lebendigen Einfachheit des Objektes.

Ketten |  Skizzen im Raum

Ausgangspunkt der Gruppe „ Skizzen im Raum“ sind locker gezeichnete Linien deren Leichtigkeit versuche ich in das Metall zu übertragen. Die Ketten bestehen aus Umrahmungen von unklaren geometrischen Elementen die aufgereiht sind oder sich durchdringen. Linien gehen in lackierte Flächen über und lassen scheinbar Volumen entstehen. Mit dem Bewusstsein dem Metall die optische Härte zu nehmen, erhalte ich die Arbeitsspuren. Die Oxidation ist das Produkt des Arbeitsprozesses und die Suche nach einer lebendigen Fläche. Mit ihren dumpfen Grau- und Brauntönen stehen die oxidierten Oberflächen und die sichtbaren Verbindungsnähte, den farbig lackierten Flächen gegenüber. Die Poesie der Ketten soll ihre Leichtigkeit als Skizze im Raum entfalten.

Ansteckschmuck | Körper

Mit dem Ansteckschmuck „Körper“ gehe ich viel mehr in die Fläche und in den Raum. Innen und Außen werden durch die unterschiedlichen Oberflächen wichtiger. Die flachen, geometrischen Objekte bekommen durch die Farbe eine starke räumliche Wirkung. Im Gegensatz zu den Ketten entwickle ich die „Körper“ dreidimensional als Papiermodelle und versuche sie zweidimensional zu halten. Die Flächen verziehen sich in alle Richtungen, die Winkel kippen auseinander und machen den Körper perspektivisch unmöglich aber doch stimmig. Die Form verhält sich so großzügig wie die Farbe.

Es geht mir um die Verbindung der Flüchtigkeit einer Zeichnung mit der Beständigkeit des Metalls. Das Spiel mit kleinen Irritationen bzgl. Fläche und Raum, bringt die Leichtigkeit von Farbe und Form in meine Arbeit.

2018
nominiert für den Landespreis gestalt­endes Handwerk Berlin, Brandenburg

2014
nominiert für den Landespreis gestalt­endes Handwerk Berlin, Brandenburg

2013
Teilnahme Cominelli Foundation Award 2013, Brescia, Italien

seit 2000        
freischaffend im Bereich Schmuck und Malerei, Berlin

seit 1997        
freischaffende Künstlerin, Malerei

1995 bis 1996      
Aufbaustudium, Malerei, Akademie d. b. Künste, Karlsruhe

1994             
Erasmus-Stipendium, Norwich University of the Arts, gb

1990 bis 1995        
Studium der Malerei, Akademie d.b.Künste, Karlsruhe, Diplom

1989 bis 1990 
Fachhochschulreife Richtung Gestaltung, Pforzheim

1985 bis 1989      
Goldschmiedeschule und Anschlusslehre, Pforzheim

1969
Geboren in Pforzheim

Auszeichnungen

2021 | Preis der Zeughausmesse Berlin, 3. Platz

 

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